Zahlen und Fakten
Gründung
1992
Einwohner
ca. 2750
Ortschaften
Adelhausen liegt im Tal der Weidach auf geologischem Gebiet des mittleren Keuper. Der Bebauung nach ist Adelhausen in seiner Kernstruktur als Haufendorf zu bezeichnen, wonach die Wohngebäude zentral und sternförmig um den Kirchplatz (Ortsmitte) angeordnet sind und die Wirtschaftsgebäude und Gärten rückwärtig zur Flur anschließen.
Gegründet wurde der Ort vermutlich im Zuge der Besiedlung Frankenkönigs Karl dem Großen. Alte Bezeichnungen lauten Ateldeshusin, Attelnhusen um 1317, so auch Atelehusen oder „Odelhausen“.
Der Geschichte nach dürfte der Ort lange Zeit zum Herrschaftsbereich der Henneberger Grafen gehört haben, später denen von Hessberg, den Herzögen zu Hildburghausen (Amt Heldburg) und letztmalig zum Gebiet der Sachsen-Meininger Herzöge. Es wird im Spätmittelalter auch als Rittergut im Zusammenhang mit Eishausen erwähnt.
Schon vor der Reformation war hier eine Kapelle, von den Herrn von Hessberg gestiftet. Die Kirche wurde 1484 zu bauen begonnen, 1714 und 1848/49 repariert. Sie war eine Filiale von Eishausen, wohin auch der Ort bis 1834 schulte, seitdem aber für ihn und für Massenhausen eine eigene Schule erhalten hat, die heute als Wohnhaus dient und nur noch die Straßenbezeichnung „Schulweg“ daran erinnert.
Die am Ortseingang von Eishausen rechtsseitig gelegene zweigängig Mühle mit Schneidmühle ist leider nicht mehr in Betrieb.
Die Einwohner wurden damals als ein fleißiger, ehrbarer, kirchlichgesinnter Menschenschlag bezeichnet, woran sich nicht viel geändert hat.
Der Ort hat einige Veränderungen durchlebt.
Was noch 1853 als Chaussee nach Coburg bezeichnet wurde fand mit Ende des zweiten Weltkrieges auch ein Ende. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie auch heute gehört der Ort zum südlichsten Teil des Freistaates Thüringen, während bis 1989 die politisch-geografische Zuordnung zum damaligen DDR-Bezirk Suhl und Kreis Hildburghausen bestand.
Zwei geteilte deutsche Staaten hatten zwar jede Menge Verbindungswege, aber eine Wiedernutzung fanden diese erst mit der Wende 1989/90.
Am 17. November 1989 wurde die Verbindungsstraße Adelhausen – Rodach (heute Bad Rodach) wieder geschlossen und erstmals am 18.11. um 6 Uhr in der Früh wieder geöffnet. Damals waren tagelang sogar wochenlang Autoschlangen bis in das angrenzende Eishausen und Steinfeld zu sehen. Am 18. November – ein sehr nasskalter und diesiger Herbsttag – bildete sich ein Rückstau bis in das 9 km entfernte Hildburghausen (ab Stadtberg). Diese Erscheinung wird es mit Sicherheit nicht wieder geben. Aus dem ruhigen Örtchen Adelhausen wurde durch „Aufschwung Ost“ ein Ort mit neuem Outfit- es rückte wieder in den Mittelpunkt der Verkehrsverbindungen zwischen Hildburghausen, Südthüringen und Coburg. Im ehemaligen Grenzbereich siedelten Gewerbebetriebe an und das Gewerbegebiet „Am Frohnberg“ war das erste Gewerbegebiet, welches 1991 noch durch die Gemeinde Eishausen entstanden ist. 1992 entschieden sich die Eishäuser Gemeinderäte, wozu auch Adelhausen gehörte, zum Beitritt in die Gemeinde Straufhain.
Viele Pendler nutzen wieder die Verbindungsstraße zwischen Thüringen und Bayern, um ihre Arbeitsplätze zu erreichen. Hinzu kam auch ein Wohnbaugebiet, was sich auf weiteren Zuwachs freut.
Der in der Flur gelegene aber nicht mehr genutzte Sandsteinbruch, ist bei einer Wanderung heute noch zu sehen und man kann sich der schönen Natur rund um Adelhausen erfreuen. Bauliche Einzeldenkmale der Gemeinde sind Backhaus und der Brunnen in Ortsmitte.
Adelhausen ist auch per Rad über das neu ausgebaute Radwegenetz von Hildburghausen oder Coburg aus zu erreichen. Für Festlichkeiten im Ort sorgt der Heimatverein, z. B. mit einem Backhausfest und der Adelhäuser Dorfweihnacht.
Der Ort liegt 7 km südlich von der Kreisstadt Hildburghausen in Richtung Coburg im Rodachgrund. Diesen Landstrich bestimmen weiträumige Talmulden der Rodach und niedrige Hügelketten. Zwischen den Hügelketten liegen eingebettet kleinere und größere Ansiedlungen, sichtbar durch die aus den Tälern herausragenden Kirchtürme. Im Norden überragen der Kuhberg und die Mergenhölzer und im Süden der Sand und die Steinleite das Dorf. Die Höhenlage schwankt zwischen 280 m und 420 m. Die Ortslage erstreckt sich zu beiden Seiten des Flusses Rodach. Nördlich des Flusses, beidseitig der Landesstraße L 1153, befindet sich die historische Haufendorfanlage.
Seit Karl der Große Ostfranken und Thüringen unter die Verwaltung von Gaugrafen zur Rechtspflege, Grenzbewachung und Beschirmung von Kirchen und Klöstern gestellt hat, finden wir um 837 den Grafen Asis. In der Schenkungsurkunde der Theotrade an das Stift Fulda werden seine Güter benannt, so auch Asiseshuson – EISHAUSEN – eigentlich „zu den Häusern des Asis“. Weitere Bezeichnungen waren um 1259 Eushusin, Eushusen, in der heutigen Mundart „Eshausn“.
Im 13. bis Anfang des 14. Jahrhunderts nannte sich ein Rittergeschlecht nach diesem Ort, das ihnen zu Lehen geben ward. Zu dieser Zeit waren die Ritter noch Versallen des Landesherren mit Lehns- und Steuerpflichten sowie manchen Ritterpflichten und Landesherr war der Kurfürst von Sachsen. Erst um 1720 gelang es ihnen sich von der Lehnspflicht zu befreien. Die Herren von Hessberg waren ein großes Geschlecht, Uradel der fränkischen Reichsritterschaft, schon 804 in Sachsen und 1042 in Franken genannt, mit Stammsitz bei Hildburghausen in Hessberg. Um 1802 endete mit dem Verkauf des Schlosses an den fürstlichen Hof von Hildburghausen (späterer Wohnsitz des „Dunkelgrafenpaares“) die Dynastie der Herren von Hessberg auf Eishausen. Dieses Schloss wurde 1810 an den Dunkelgrafen und seine Begleitung vermietet. 1873 wurde es abgerissen und heute erinnern nur noch Zeichnungen und die Geschichten, die sich um das Dunkelgrafenpaar erzählt werden, daran. In Erinnerung an die Geschichte steht ein Modell des Schlosses auf dem Kirchberg – angefertigt vom ortsansässigen Heimatverein.
Das Ortsbild wird geprägt von der hochgelegenen Kirche auf dem Kirchberg, entlang der Hauptverbindungsstraße zwischen Thüringen und Bayern, der unter Denkmalschutz stehenden Tanzlinde und den Fachwerkhäusern in der gesamten Ortslage. Die Struktur des Dorfes wird in weitem Maße von ehemaligen landwirtschaftlichen Hofanlagen bestimmt. Nicht zu übersehen ist allerdings der Wandel der ursprünglich durch landwirtschaftlich genutzte Bausubstanz geprägten Siedlung zu einem Ort mit überbauten, durch Neubau veränderten oder ungenutzten Baustrukturen. Derzeit laufen Sanierungsmaßnahmen an der Kirche, die im Mittelpunkt des Ortes steht und bei der Durchfahrt nicht übersehen werden kann.
Die Kirche wurde 1748 an der Stelle der alten, zu kleinen Kirche, deren Turm 1740 erbaut und 1741 eingestürzt ist, neu erbaut und 1749 eingeweiht. Um 1317 war dies bereits eine sehr bedeutende Pfarrei, zu der damals Steinfeld, Adelhausen, Massenhausen, (Teckenmühle und Meierei), Streufdorf und Stressenhausen gehörten und die als Geistliche einen Dekan und einen Vikar hatten. 1528 wurde hier die Reformation eingeführt und Balth. Zeulenröder war der erste evang. Pfarrer.
Im Zuge der andauernden Sanierungsmaßnahmen hat sich ein Förderverein „Kirche Eishausen“ e.V., unter dem Vorsitzenden Günter Lenhardt, gegründet. Zahlreiche Benefizveranstaltungen sollen helfen, die umfangreiche Finanzierung gemeinsam zu schultern.
Zeitzeugen aus längst vergangen Tagen sind die vielen unter Denkmal stehenden Häuser, Denkmäler, Gedenksteine und Bäume (Tanzlinde). Geschichten erzählen könnte auch das 1855 errichtete und bis 1971 genutzte Brauhaus, was heute durch den Feuerwehrverein nach dem Umbau genutzt wird. Auch das 1874 im Hinterdorf errichtete Backhaus wird von den örtlichen Vereinen immer wieder zum Backen von Köstlichkeiten, ob Brot, Kuchen aller Art, ob süß herzhafte, oder Weihnachtsstollen, genutzt. Nach der im Jahr 2002 abgeschlossenen kompletten Restaurierung macht dies den Nutzern doppelt so viel Spaß. Beim Backen von Brot, süßen und herzhaften Kuchen und im Winter den Stollen haben die Macher viel Freude und wenn es dann noch schmeckt hat man doppelt so viel Freude. Bereits 1871 wurden am oberen Teil des Kuhbergs die Friedenseiche und der Siegerkranz gepflanzt und somit die spätere Nutzung als Festplatz eingeläutet. 1910 wurde ein Spielplatz angelegt und Dank der Stiftung des Herzogs Georg II. konnte eine kleine Turnhalle für den im Jahre 1890 gegründeten Turnverein im Jahre 1912 gebaut und eingeweiht werden. Im Oktober 1922 erfolgte die Einweihung des Kriegerdenkmals auf dem Kuhberg, welches heute noch zu sehen ist. Die jährliche Pflege der gesamten Anlage wurde von der Gemeinde an den Heimatverein Eishausen übertragen, der auch in jedem Jahr am 3. August-Wochenende sein traditionelles „Kühbergfest“ durchführt. 1993, am 11. März, erfolgte per Veröffentlichung im Gesetz- und Verordnungsblatt des Freistaates Thüringen die Bestätigung für den Gemeindezusammenschluss zur Gemeinde Straufhain, dem neben Eishausen heute noch weitere 8 Ortsteile angehören.
Bereits 1853 beschreibt G. Brückner das Eishäuser Volk in seinem Bericht zur Landeskunde des „Herzogthums Meiningen“ als arbeitsam und kirchenfreundlich, aber auch vergnügungslustig, was sich in den zahlreichen Veranstaltungen die jährlich von den ortsansässigen Vereinen durchgeführt werden, widerspiegelt.
Frauentagsfeier mit dem Heimatverein Eishausen
Backhaustag mit dem Feuerwehrverein Eishausen – Brot und Zwiebelkuchen
Feuerwehrverein – Fackelumzug mit anschließendem Lagerfeuer am Vorabend des 01. Mai
Himmelfahrt auf dem Kuhberg mit dem Heimatverein Eishausen
Sportfest des SV Empor
Kühbergfest auf dem Kuhberg mit dem Heimatverein Eishausen
Schlachtfest des Feuerwehrvereins Eishausen
Plankirmes im Oktober So z.B. die jährlich im Herbst stattfindende Kirmes, die bereits 1590 erstmals in der Chronik von Eishausen Erwähnung fand, ist ein Muss für jeden Eishäuser. Mit der Einweihung des Kulturhauses in Eishausen im Jahr 1976 fanden nicht mehr in Steinfeld, Adelhausen und Eishausen getrennt die Kirmesfeierlichkeiten statt, sondern die Jugend der drei Ortsteile beging die Kirmes zusammen. Auch nach mehr als 25 Jahren treffen sich die Jugendlichen jedes Jahr wieder, um dieses Spektakel zünftig mit Gästen und Freunden zu feiern – zur Freude aller Besucher und Kinder. Die Kinder springen und singen vorneweg „Hanswurscht Laberwurscht – köff mir doch a Bratwurscht!“ Die Hanswürste mögen das gar nicht und jagen hinter den kreischenden Mädchen und Jungen hinterher. Wenn er einen erwischt gibt es mit der Patschen (eingeschnittenes Vierkantholz aus Lindenholz) einen oder mehrer „Patscher“ auf das Hinterteil. Das mögen nun die Kinder wieder nicht. Also wer genügend Puste hat, kann den Hanswürsten entkommen. Eishausen – nur wenige Kilometer entfernt von der bayrischen Grenze gelegen, war mit Gründung der DDR 1949 ein strategisch wichtiger Verteidigungsunkt. Erst mit der Wende im Jahr 1989 gab es eine Lockerung und 1991 wurde die dort angesiedelte Grenzkompanie aufgelöst. Weitere Zeitzeugen für ein Leben in der Sperrzone, wo Eishausen bis zur Wende 1989 lag, findet man heute nur noch wenige entlang der ehemaligen Grenze zwischen DDR und BRD auf dem damaligen Plattenweg – das „Grünes Band“ wie es heute genannt wird, ist ein ideales Wandergebiet und die Natur holt sich wieder, was ihr einst genommen wurde.
Fläche
5.741 ha
davon Wald
1.742 ha
Kindergärten
2 (Eishausen / Streufdorf)
1 Grundschule in Streufdorf
1 Arztpraxis in Streufdorf
1 Apotheke in Streufdorf
Landwirtschaft- und Forstwege
80 km
Gewässer
43,5km
Gewässer
Rodachquelle Stressenhausen
Rodach
Kreck
Weidach
Bergloch und weitere verschiedene Quellen, wie z.B. Schlossergraben, Nonnenbach, Seegraben, Spring, Mühlgraben, Scherleinsbach, Schwarzbach, Himmelreich, Landleite,Langer Beetgraben, Schwengersgraben, Sauerwegsbach, Fuchsgrundgraben, Haubindaer Wasser, Krummengraben