Gemeinde Straufhain

Das Berglochfest findet jedes Jahr am letzten Sonntag im Mai im Ortsteil Steinfel in unmittelbarar Nähe des Berglochs statt (aktueller Termin im Veranstaltungskalender)

Das Bergloch bei Steinfeld:

Zwischen Steinfeld und Eishausen liegt ein kleiner, aber tiefer Tümpel, der nie im Winter zufriert und dessen Abfluss auf kurzer Strecke drei Mühlen trieb. Selbst wenn im Herbst das Laub stark fällt, bleibt die Wasseroberfläche stets blank. Die gefallenen Blätter treiben in die Mitte der Lache und werden durch einen Strudel in das Wasser hinabgezogen. Auch Mensch und Tier soll dieser Strudel gefährlich werden können.
Davon erzählt man sich folgende Sage:

Im Dreißigjährigen Krieg versetzte ein Feldhauptmann die Menschen des Gebietes in Furcht und Schrecken. Er war überall und nirgends, überall, wo man sich seiner sicher wähnte und nirgends, wo man ihm ans Leder wollte. Landsknechte und bewaffnete Bauernaufgebote jagten ihn. Er aber narrte sie und entging ihren Nachstellungen. Kam es zum Kampf, dann blieb er immer Sieger, denn nie fehlten seine Kugeln und furchtbar wütete sein Degen unter seinen Gegnern. Bald ließ auch der Eifer der Häscher nach, denn es hieß, der Feldhauptmann habe einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Besonders hatte es der Wüterich auf Frauen und Mädchen abgesehen, denen er Schimpf und Schande antat, wenn er sich ihrer bemächtigen konnte. Eines Tages sichelte eine junge Magd an der Uferböschung des Eislochs Gras. Plötzlich sah sie den Unhold aus dem Wald reiten. Schnell wollte sie sich im Ufergebüsch verbergen, doch der Hauptmann hatte sie schon entdeckt. Er spornte sein Roß und sprengte ihr hinterher. Schon wollte er sie packen, da rutschte sein Pferd in das Wasser. So sehr sich auch Tier und Mensch mühten, der Strudel zog sie hinab. Monate später hatten die Kriegswirren das Mäödchen bis in die Salzunger Gegend verschlagen. Am Ufer eines der dortigen Seen wurde ein Toter an Land geschwemmt. Wer beschreibt aber das Erstaunen der Magd, als sie in diesem den Feldhauptmann aus der Steinfelder Gegend erkannte!

Das Bergloch:

Heinrich Creuzburg beschreibt diese Quelle in seinem Buch „Die Bergquelle zu Steinfeld“ von 1864 wie folgt:

„Das geheimnisvolle, wunderbare ihres Hervortretens aus dem unterweltlichen Laboratorium des Planeten und die eigentümliche Mischung ihres Wassers ist ein Fingerzeig, ein Empfehlungsbrief der Natur für ihre heilkräftige Wirkung …“

Die Bergquelle ist eine vulkanische Quelle und sie gehört eigentlich schon zu den kühlen Thermalquellen, sie hat eine Temperatur von ca. 12 Grad.

Der Versuch, diese Quelle in Stein zu fassen, war zum Scheitern verurteilt, weil kein Grund zu erreichen ist. Folgende Bestandteile sind in ihrem Wasser nachgewiesen: Schwefelsaures Kali, Schwefelsaures Natron, Schwefelsaurer Kalk, Chlormagnesium, Phosphorsaurer Kalk, Kohlensaure Magnesia, Kieselerde, Tonerde, Kohlensäuregas.

Das Wasser ist hell, klar, durchsichtig, wenig perlend. Der Geschmack wird als schwach salzig, nicht prickelnd, eher etwas fade beschrieben.

Unterhalb dieser Quelle befanden sich drei Mahlmühlen in relativ kurzem Abstand, welche alle vom Wasser dieses Berglochs angetrieben wurden. Die Wasserkraft war Sommer wie Winter gleich, so dass diese Mühlen immer in Betrieb waren und das Problem des Wassermangels, wie in anderen Mühlen, nicht kannten.